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Die Kartenspielerinnen

Object type:Gemälde
Artist:
de Quitter, Magnus
Date:um 1705
Measures:Gesamt: Höhe: 82 cm; Breite: 100 cm
Material:Leinwand
Technique:Öl
Ganzfigurenbild der Herzogin Sophia Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Herzogin Christina Louisa zu Braunschweig und Lüneburg und der Fürstin Auguste Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt. Die drei Frauen sitzen an einem blauen, dreieckigen Tisch und spielen Karten. Christina Louise sitzt in der Mitte. Sie trägt ein rotes Kleid mit blauem Überwurf, eine hohe Spitzkrause, einen schwarzen Hut mit roten Federn und roter Krempe und spielt ein Kreuz As aus. Links neben ihr Sophia Amalia, rechts Auguste Dorothea. Über ihren Köpfen Inschriften mit Lebensdaten.

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„In jeder Hinsicht ein außerordentlich wichtiges Bild!“ steht auf der alten Inventarkarte des Gemäldes. Die ungewöhnliche Darstellung höfischer Damen stellt diese beim Kartenspiel" L‘Hombre" oder "Lomber" dar. Das Reizen in später entstandenen Kartenspielen stammt von dem im 17. und 18. Jahrhundert so beliebten Spiel für drei Personen mit seinen speziellen Tischen.

Dargestellt sind links Herzogin Sophia Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. Prinzessin von Schleswig-Holstein-Gottorf (1670 – 1710), in der Mitte Herzogin Christina Louisa zu Braunschweig und Lüneburg, geb. Prinzessin zu Oettingen-Oettingen (1671 – 1747) und rechts Auguste Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt, geb. Prinzessin zu Braunschweig-Wolfenbüttel (1666 – 1751).

Herzogin Sophia Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel ist eine Tochter des Fürstbischofs Christian Albrecht und Schwester des Fürstbischofs Christian August von Schleswig-Holstein-Gottorf. Hoffräulein der Herzogin war die Gräfin Anna Constantia von Brockdorff, die spätere berühmte Geliebte des Königs August des Starken von Sachsen, der sie zur Gräfin Cosel ernannte. Diese Liebesbeziehung entstand mittelbar dadurch, dass das Hoffräulein die frisch verheiratete Herzogin an den Wolfenbütteler Hof begleitete.

Herzogin Christina Louisa zu Braunschweig und Lüneburg entdeckte als Kind ihre Leidenschaft für das Theater. Ein Jahr vor ihrer Heirat spielte sie zusammen mit ihrem späteren Mann in dem Stück Bérénice von Jean Racine mit und auch nach ihrer Heirat setzte sie sich für die darstellenden Künste ein und pflegte den Kontakt zu Künstlern aus ihrer alten Heimat. Die Herzogin hatte drei Töchter, die ihr Schwiegervater geschickt verheiraten konnte. So wurde sie Großmutter der Kaiserin Maria Theresia, Zar Peter II., der preußischen Königin Elisabeth Christine und der dänischen Königin Juliane.

Fürstin Auguste Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt verwitwete früh und blieb kinderlos. Trotz ihres geerbten Vermögens verschuldete sie sich durch ihre ausgeprägte Sammelleidenschaft und ihr über Jahrzehnte verfolgtes Projekt, eine ideale Residenzstadt in Puppenhausgröße nachzubauen. Die Miniaturstadt „Mon Plaisir“ ist heute von kulturhistorisch großer Bedeutung, denn Prunkräume, Küchen, Handwerksbetriebe oder Werkstätten sind bis in das kleinste Detail nachgebaut und können in Arnstadt besichtigt werden.

Inventory Number: 20
Old inventory number: 223/24 (I)

Photographer: Ina Steinhusen

Image rights: Stiftung Schloss Eutin