Das Porträt zeigt Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf (1575-1616), den dritten Sohn Herzog Adolfs, der nach dem frühen Tod seiner beiden älteren Brüder 1590 an die Regierung kam. Er hatte seine Jugend am Kasseler Hof verbracht und war seit 1585 Erzbischof von Bremen und seit 1586 auch Erzbischof von Lübeck. Diese Ämter, die ihm schon mit 10 bzw. 11 Jahren verliehen wurden, füllte er nicht theologisch aus. Vielmehr war das die Absicherung nachgeborener Söhne. Als Herzog sicherte er die Bischofsämter für seinen jüngeren Bruder Johann Friedrich.
Für das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf erreichte Johann Adolf 1608 die Primogenitur, also die Amtsnachfolge des Erstgeborenen und damit zugleich das Ende der Erbteilungen. Sie wurde als Kaiserliches Privileg gewährt. Für seine Territorien bewirkte er einen stärkeren Ausbau frühneuzeitlicher Staatlichkeit durch einen Ausbau der Administration, u.a. durch studierte bürgerliche Räte und Hofbeamten und eine Zentralisierung der Finanzverwaltung. Seine Gemahlin war Prinzessin Auguste von Dänemark, die Schwester Königs Christian IV.

Das Gemälde könnte von Abraham de Keister sein, einem ursprünglich aus den Niederlanden stammenden Maler, der 1604 als "Conterfejer" für den königlich-dänischen Hof Christians IV. belegt ist und von 1604-1624 für den Gottorfer Hof tätig war.

Literature:

• Gottorf im Glanz des Barock, Bd. 1: Kunst und Kultur am Schleswiger Hof. 1544-1713. Kataloge der Ausstellung zum 50-jährigen Bestehen des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums auf Schloß Gottorf und zum 400. Geburtstag Herzog Friedrichs III. (Gottorf im Glanz des Barock, 1), Schleswig 1997. (Seite: 25f.)

Inventory Number: 1967-2344
Old inventory number: 1967/2344

Image rights: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf

Iconographie:

Brustbild, Büste