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Karneval [WV 234] |
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"Karneval" – der Titel dieses Gemäldes von Georg Tappert (1880-1957) hört sich harmlos und heiter an, das Bild selbst aber besitzt etwas Bedrohliches und düster Geheimnisvolles. Wir sehen drei Personen in Masken und Kostüm: Zwei lüstern-groteske Pierrots drängen sich an eine als Tänzerin ausstaffierte junge Frau in ihrer Mitte, deren Gesicht ganz unter einer puppenhaften Maske verschwunden ist. Der nachtschwarze, neutrale Hintergrund verstärkt die unheilvolle Atmosphäre zusätzlich. Diese Ambivalenz von lustiger Ausgelassenheit und dem erbitterten Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Finsternis ist dem Karneval und seinen Varianten dem Fasching und der Fastnacht traditionell inhärent. Zur machtvollen Vertreibung des Winters und als letztes rauschhaftes Feiern vor der vierzigtägigen Fastenzeit bis Ostern setzt er die Triebe frei. Wie kaum ein zweiter deutscher Maler seiner Zeit war der Berliner Tappert von der "fünften Jahreszeit" und überhaupt vom Verkleiden und dem Rollentausch fasziniert. Auch den Themenbereichen Zirkus, Varieté, Nachtleben und Kaffeehaus galt sein besonderes Interesse als Künstler – überall dort wo sich Menschen auf einer Form von Bühne bewegen, sich präsentieren und in Szene setzen. Als ungemein genauer Beobachter und einfühlsamer Schilderer lassen seine Gemälde und Papierarbeiten den Kosmos des menschlichen Lebens zwischen spätem Kaiserreich und Machtergreifung der Nationalsozialisten eindrucksvoll auferstehen. Literature:
Inventory Number: GTS-I-67 Old inventory number: GTS I, 63 Signature: bezeichnet Wo: rechts unten Was: Tappert 25 Signature: bezeichnet Wo: Rückseite Was: Karneval |
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Titel des Bildes
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