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Medaille auf den Altonaer Vergleich

Object type:Medaille
extended object type:Gedenkmedaille
Artist:
Karlstén, Arvid
Date:1689
Measures:Gesamt: Durchmesser: 53,2 mm; Höhe: 3,2 mm
Material:Silber
Argentum
Technique:geprägt (Metalltechnik)
geschnitten (Metalltechnik)
Collection:Kunsthandwerk und Design
Die Medaille wurde zum Gedenken auf den Altonaer Vertrag vom 20. Juni 1689 geschlagen, durch den Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf Holstein und einen Teil Schleswigs von Dänemark zurückerhielt. Trotz des Friedensschlusses von Fontainebleau hatte der dänische König Christian V. 1684 die Herzogtümer erneut besetzt und Christian Albrecht ins Exil nach Hamburg getrieben. Erst durch den Altonaer Vertrag, der unter Vermittlung der kaiserlichen, branden-burgischen, kursächsischen, niederländischen und englischen Gesandten geschlossen wurde, erhielt der Herzog seine Länder wieder. Garantiemächte des Vertrages waren Schweden, England und die Niederlande.

Die Vorderseite der Medaille (recto) zeigt zwei aus Wolken kommende Hände, die sich zum Vertragsabschluss umfassen. Über ihnen schwebt eine Krone, die zwei Palmzweige als Sinnbild für den Frieden umfängt. Die umlaufende Inschrift lautet: SIC PRIDEM AVULSAE REDEVUNT IN FOEDERA DEXTRAE. (So verbinden sich die Hände, die so lange uneins waren, wieder in Einigkeit). In der Mitte unten ist die verschlungenen Monogramme C5 für König Christian V. von Dänemark und CA für Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf zu sehen. Auch dies ein Sinnbild der vertraglichen Einigung.

Der Text auf der Rückseite erläutert die Umstände des Vertrags-abschlusses: POST XIV ANNORUM TAEDIA, ET BREVE FORTUNAE LUDENTIS INTERSCENIUM, DEI O(PTIMI) M(AXIMI) MUNERE, AUGUSTISSIMI CAESARIS ELECTORUMQUE SAX(ONIAE) ET. BRAND(ENBURGI) FELICIBUS AUSPICIIS LEGATORUMQUE OPERA, REGEM INTER DUCEMQUE CONCORDIA PROCURATA A. MDCLXXXIX D(ie) XX JVNI.
(Nach 14 Jahren Verdruss und kurzer Ruhe, die lediglich ein Spiel des Glücks war, ist durch die Gnade des großen und gütigen Gottes unter der Schirmherrschaft des durchlauchtigsten Kaisers und der Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg sowie durch das Wirken von Gesandten die Eintracht zwischen dem König und dem Herzog hergestellt worden im Jahr des Herrn 1689 am 20. Juni.)

Arvid Karlsteen (auch Carlsteen, Karlstén), 1647–1718, war als Medailleur, Münzer und Miniaturmaler für verschiedene Herrscherhäuser seiner Zeit tätig; u.a. schuf er auch drei Medaillen für Ludwig XIV. von Frankreich. Anlässlich der Krönung von Karl XI. 1675 wurde er nach Stockholm berufen und königlicher Medailleur.
Diese Gedenkmedaille ist ein äußerst seltenes Stück. In der Literatur (Lange) ist nur ein Exemplar in Silber, vormals im Herzoglichen Münzkabinett Gotha, bekannt. Ungewöhnlich ist auch die ausführliche Inschrift, anstelle einer bildlichen Darstellung oder eines Herrscherporträts. Sie ist hier vermutlich dem besonderen Anlass und der Vielzahl der Beteiligten geschuldet. Die ausdrückliche Erwähnung der Rolle des Kaisers, der Kurfürsten und ausländischer Gesandten wirkt wie eine Mahnung, diesen Friedensvertrag nicht zu brechen.

Literature:
  • Chr. Lange's Sammlung schleswig-holsteinischer Münzen und Medaillen. , [Nachdruck].

Inventory Number: 2021-254

Photographer: Dannenberg

Image rights: SHLM