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Bolzenbügeleisen

Object type:Bolzenbügeleisen
extended object type:Bolzeneisen, Kasteneisen mit Bolzen
Date:2. Viertel 19. Jahrhundert
Measures:H: 9 cm, B: 5 cm, L: 9,4 cm
Material:Messing
Holz (Griff)
Eisen (Bolzen)
Technique:gegossen
bemalt (Griff)
Style:Biedermeier
Bolzeneisen aus Messingguss, Biedermeierzeit (1815-1848)

Das Bolzen- oder Kasteneisen zeichnet sich durch ein spitz zulaufendes Gehäuse, den Kasten, zur Aufnahme eines zuvor im Feuer erhitzten Bolzens aus. Verschlüsse an der Rückseite verhinderten das Herausfallen des Bolzens, der mittels einer Spezialzange gewechselt wurde. Ein hoher Bolzenverschleiß und das zeitaufwendige Verfahren führten in den 1920er Jahren zu einer Einstellung der Bolzeneisenherstellung.

Das kleine Bolzeneisen aus Messing besitzt zwei angeschraubte Griffstützen, die mit einem bemalten Holzgriff verbunden sind. Bei den beiden Schrauben handelt es sich vermutlich nicht um die Originalverschraubung.
Eine Schiebertür, die sich mit nur einer Hand betätigen ließ und den Bolzenwechsel mit der freien Hand erlaubte, wurde in optischer und funktionaler Anlehnung an das Fallbeil von den Franzosen auch als "Guillotine" bezeichnet. Eine Größenangabe auf dieser Vorrichtung fehlt jedoch. Ebenso der Hitzerost, der sich bei vergleichbaren größeren Modellen durch eingegossene Längsrillen im Inneren des Gehäuses auszeichnet. Bei dem dazugehörigen Bolzen, der den Hohlraum ausfüllt, liegt zudem keine Durchlochung zur Entnahme mit einer Zange vor.
Das Bolzeneisen ist auf Grund seiner Verschlussvorrichtung, Form und Größe den Biedermeiereisen (1815-1848) zuzuordnen, die im 19. Jh. in Deutschland und Österreich zahlreich hergestellt wurden. Das vorliegende Stück stammt aus einer holsteinischen Privatsammlung, die dem Volkskunde Museum 2006 geschenkt wurde.

Literature:
  • Strobel, Marianne: Alte Bügelgeräte. Eine Kulturgeschichte des Bügelns, München: J. Strobel & Söhne GmbH & Co., 1987

Inventory Number: 2010VK54

Image rights: Freilichtmuseum Molfsee - Landesmuseum für Volkskunde