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EVANS ADERLASS-MESSER

Object type:Lanzettmesser
extended object type:Aderlass-Messer
Creator:Evans
Place of creation:London
Date:1. Viertel 18. Jahrhundert
Measures:B: 1 cm, L: 5,5 cm
Material:Schildpatt
Stahl (Lanzette)
Technique:gesägt (Schildpatt)
geformt
poliert
gegossen (Lanzette)
gestanzt
gebohrt
geschliffen
poliert
Diese medizinischen Lanzettmesser blicken auf ene lange Tradition zurück. Die abgebildeten drei Instrumente stammen von EVANS, SIMPSON und S. MAH & SONS aus London und wurden sehr wahrscheinlich um 1705-20 hergestellt. Mit einer Aderlassbinde als Hilfsgerät, dem Tourniquet, wurde das Blut in der Vene gestaut. Nach dem Schitt in die Vene tropfte oder floss das Blut in das Aderlass-Becken/die Aderlass-Schale. War die Schale bis zum eingekerbten Mass oder mit einer Blutmenge von ca. 300 ml gefüllt, war das "Blutopfer" vollzogen. Der Patient erhoffte sich vom Aderlass gestärktes Wohlbefinden und Genesung. - Die schmale und lanzettenförmige Klinge wird am Klingenende mit zwei Schalen aus Schildpatt vernietet. Nur die obere Hälfte der Klinge ist scharf. Eine Ausnahme bildet das Messer von S. MAH & SONS: die Klinge ist zur Spitze hin gekehlt und hat zusätlich noch eine Kerbe auf die oberen Seite gestanzt. Das Ende ragt die Kling wie bei einem Rasiermesser über die Schalenlänge hinaus. Auch sind die Perlmutt-Schalen des Lanzettmesser an beiden Seiten genietet. - Von der Funktion her sind die Lanzetten mit einem Skallpell vergleichbar. Die Pappkartons gab es für mehrere Lanzetten, in der Regel für vier bis sechs. Manche Behälter wurden aus Stirling-Silber hergestellt. In manchen Abhandlungen werden die Lanzettmesser irrtümlich auch Schnepper genannt. Der Kaufpreis von 20 Englischen Pfund bezieht sich auf ein Lanzettmesser. - In einem ADERLASSBUCH waren all die Umstände aufgezählt, die berücksichtigt werden mußten, vor allem der Stand der Gestirne, die Windrichtung, die Jahreszeit, die Dicke der Mauern...

Inventory Number: Med74

Signature: Schriftzug (Klinge vorn: Evans, mit Krone)

Image rights: Herr Zopfs Friseurmuseum