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Gas

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Hoffmann, Kathrin
Datierung:2013
Maße:H: 130 cm, B: 150 cm
Material:Leinwand
Technik:Öl
Kathrin Hoffmann wählte für ihr Gemälde den Titel "Gas" - in Anlehnung an das gleichnamige Werk des Usamerikanischen Künstlers Edward Hopper, das eine Tankstelle an einer baumbestandenen Landstraße zeigt. Auch Kathrin Hoffmann thematisiert den Gegensatz von "Natur" und "Zivilisation". Sie führt den Blick des Betrachters in eine weite, idyllische Landschaft, deren Eindruck im rechten Bildteil allerdings durch ein modernes Gebäude gestört wird und eine Irritation hervorruft. Aufgrund der Dachkonstruktion ließe sich eine Tankstelle assoziieren - diese löst die Künstlerin provokant aus ihrem üblichen profanen Zusammenhang und "entgrenzt" sie. Das streng komponierte, abstrahierte Architekturfragment trifft mit der üppigen, unübersichtlichen Natur zusammen und verweist gleichnishaft auf Widersprüchlichkeiten und Brüche, die unser aller Leben kennzeichnen.
Der Bildraum ist von einer besonderen Atmosphäre - einer rätselhaften Magie - geprägt. Die Zeit und Raum enthobene Szenerie spielt im Grenzbereich der Fiktion und man kann ahnen, dass Kathrin Hoffmann von Filmen verschiedener Genres sowie ihrem umfangreichen Bild- und Fotoarchiv inspiriert wurde. Neben einer ausgeklügelten Bildkomposition nutzt die Künstlerin Stilmittel wie Unschärfe, farbliche Verfremdung und eine dramaturgisch Lichtführung. Hervorzuheben sind ihre handwerkliche Meisterschaft bezüglich der lasierenden Ölmalerei und ihr Feingefühl für ein nuancenreiches Kolorit, mit dem Gefühlswerte übermittelt werden.
Der Betrachter ist eingeladen, sich mit seinen eigenen Stimmungen, Erfahrungen und Einstellungen auseinanderzusetzen. In einer Art Schwebezustand zwischen Traum und Wirklichkeit wird ihm viel Raum für Assoziationen gegeben.
Gerade in der "entrückten" Bildwelt lässt sich über die Vielfalt und Fülle der Natur nur staunen. Diese wird in verschiedenen "Aggregatzuständen" dargestellt: vorn festes Buschwerk, im Mittelfeld eher ein sumpfiges Gelände, gefolgt von einem dunstigen Horizont mit angedeuteten Baumreihen. Kontrastierend hierzu ragt das Gebäudedach weit in den leicht bewölkten Himmel, so dass der zivilisatorische Einfluss bedrohlich wirkt. So klingen in dem Gemälde "Gas" einerseits gesellschaftskritische Fragen an, andererseits ermutigt es zu Rückbesinnung und Meditation. Nicht nur in diesem Werk werden die Liebe der Künstlerin zur schützenswerten Natur sowie ihre Sehnsucht nach Ruhe und Entschleunigung deutlich spürbar. (Gabriele Bremer in: "entgrenzt". Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Bd. 02, Kiel 2014, S. 44)

Inventarnummer: st2013-3024

Abbildungsrechte: Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein


Ikonographie:     
Landschaftsdarstellung