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Grunewaldsee

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Wassily, Paul
Datierung:1917
Maße:H: 50 cm, B: 60 cm
Rahmen: H: 60 cm, B: 71 cm, T: 4 cm
Material:Pappe
Technik:Öl
Stil:Impressionismus
Im Gemälde "Grunewaldsee" positioniert Paul Wassily sich und den Betrachter am mit Schilf bewachsenen Ufer des Gewässers und eröffnet einen Ausblick auf die säumende Kiefernreihe gegenüber. Die Farbpalette ist in erdigen Grün- und Brauntönen gehalten und geht zur Baumreihe hin bereits innerhalb deren Spiegelung auf dem See in ein dunkles Braun über. Dazu kontrastiert der hell bewölkte Abendhimmel.
Paul Johann Friedrich Wassily war ein Kieler Arzt, der sich der Malerei als begeisterter Sammler und Autodidakt genähert hatte. Er pflegte engen Kontakt zu unterschiedlichen Künstlern und lud diese in sein Haus ein, in dem sich neben den Privaträumen Wassilys auch seine Praxis, die Kunstetage und ein Gästezimmer befanden. Auch ein Atelier stand ihm und seinen Gästen zur Verfügung. Die Künstlerfreundschaften, die er unterhielt, waren ihm nicht nur eine gesellschaftliche Bereicherung, sondern auch eine fruchtbare Möglichkeit zur Weiterentwicklung seiner künstlerischen Fähigkeiten. Es fällt auf, dass Wassily häufig Bilder malte, deren Themen bereits durch andere Künstler in seiner Sammlung vertreten waren, manchmal sogar unter demselben Titel. Er hat Elemente seines eigenen Kunstschatzes nachweislich als Vorlage genutzt, aber auch mit den Künstlern gemeinsam vor demselben Objekt gearbeitet.
So findet sich in Wassilys Sammlung ein gleichnamiges Gemälde des führenden Berliner Sezessionisten Walter Leistikow, das erst 20 Jahre nach seinem Erwerb den ambitionierten Arzt für seine eigene Malerei reizte. Auch Leistikow lässt den Betrachte von einem erhöhten Standpunkt aus auf den See blicken, der von hohen Kiefern gesäumt wird. Leistikow widmet sich jedoch mit enormer Hingabe den Verästelungen der Baumkronen und den sich überschneidenden Stämmen und lässt auf diese Weise ein virtuoses Geflecht entstehen. Auf der Wasseroberfläche spiegelt sich die Vegetation. Der verborgene, mystische Charakter, der Leistikows Grunewaldsee innewohnt, bleibt bei Paul Wassily jedoch unerreicht.
Q.: Ulrike Wolff-Thomsen: Ich muss ja??sammeln! Die Kunstsammlung des Malerfreundes und Wagnerianers und Arztes Dr. Paul Wassily [1868-1951] in Kiel, Kiel 2006, S. 9-15, S. 90.

Literatur:
  • Wolff-Thomsen, Ulrike (Hrsg.): Ich muss ja??sammeln! Die Kunstsammlung des Malerfreundes und Wagnerianers und Arztes Paul Wassily [1868-1951] in Kiel, Kiel 2006

Inventarnummer: 586

Signatur: monogrammiert (u. l.: PW)

Signatur: bezeichnet, betitelt und datiert (a. d. Rückseite: Dr. Wassily, Kiel Grunewaldsee 1917.)

Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel


Ikonographie:     
Natur