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Das Sonnenweib und der siebenköpfige Drache

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Dürer, Albrecht
Datierung:1497 - 1498
Maße:B: 29,5 cm, H: 40,7 cm (Blatt)
Material:Papier
Technik:Holzschnitt
Stil:Frührenaissance
Der irdische Bereich wird durch ein Gewässer geteilt, auf dessen größerer Seite der gewaltige Drache kriecht, ?der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen? (Offenbarung 12,3). Auf der schmaleren Seite erhebt sich ?die Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen? (Offenbarung 12,1). Über ihr wird ihr Kind von zwei Engeln vor der Wut des Drachens gerettet und zu Gott getragen, der es hinter einem Wolkenband segnend empfängt. Ein Engel, der dem Knaben huldigt, verstärkt den narrativen Duktus von links nach rechts. Zwei weitere kleine Engel tauchen rechts hinter dem Wolkenband auf. Der eine ist betend Gott zugewandt, der andere blickt bedenklich auf das Geschehen, das der Drache im Himmel auslöst. Dieser greift mit seinem Schlangenschwanz in die Himmelszone aus, um ?den dritten Teil der Sterne? (Offenbarung 12,4) wegzufegen. Die Frau auf der Mondsichel ist betend zum Himmel, zu Gott und zu ihrem neugeborenen Sohn hin orientiert. Ihr sind die Flügel ?des großen Adlers gegeben, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort. Dort ist sie vor dem Drachen sicher? (Offenbarung 12,14). Die strahlende, bekrönte Frau ist Maria; Maria aber ist die Kirche auf Erden. Sie steht samt ihrer Mondsichel auf kargem Boden. Die Kirche ist auch in der Wüste gefährdet durch Satan, der aus der Hölle kommt ? Rauch und die Flammen schlagen hinter ihm empor ? und der gegen Maria Wasser speit, ?dass er sie ersäufte? (Offenbarung 12,15). Doch ?die Erde half dem Weibe und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde schoss? (Offenbarung 12,16). Die sieben grotesken Tierköpfe des Drachens bedeuten als Häupter des Antichrist die sieben Todsünden.

Lit: nach Ulrich Kuder, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004.

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 1169

Signatur: bezeichnet (u. Mitte: AD)


Ikonographie:     
Offenbarung des Johannes