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Altaraufsatz aus der Kapelle des Goschhofs (sog. Goschhofaltar) |
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Das sog. Goschhof-Retabel zeigt im Mittelschrein die Prophezeiung der Geburt Jesu durch die Sibylle an König Salomon. Im Zentrum der Darstellung steht die Heilige Familie: vorne Maria und ihre Mutter Anna, darüber in einem Baum das Christuskind. Zwischen den beiden Frauen saß ursprünglich der junge Jesusknabe. Der Baum mit dem Christuskind bezieht sich auf die mittelalterliche Versdichtung "Van deme holte des hilligen cruzes", wonach Adams Sohn Seth im Paradies Christus im Baum der Erkenntnis erscheint. Hinter Maria steht ihr Mann Joseph, der Ziehvater Jesu; hinter Anna steht deren Mann Joachim. Die in der Mitte stehenden Figuren, die den Baum flankieren, wurden als die Eltern von Johannes, Elisabeth und Zacharias gedeutet. Stattdessen sind hier aber wohl eine Sibylle und König Salomon dargestellt, wie in niederdeutschen Versionen der o.g. Dichtung erzählt wird. Dazu passen die Sprüche auf den Altarflügeln, dern Ursprung wohl älter ist als die Restaurierung des 17. Jahrhunderts. Die Predella zeigt 15 Heilige, darunter die 14 Nothelfer. In seiner Ikonographie ist das Retabel einzigartig, sein Auftraggeber für den ursprünglichen Standort, die Marianerkapelle in der Marienkirche von Hadersleben, war möglicherweise Gottschalk von Ahlefeldt, der letzte katholische Bischof von Schleswig. So komplex wie die Ikonographie ist auch die Geschichte der Zuschreibung des Retabels. Nach den Forschungen von Bernd Bünsche wird es jetzt allegemein als ein Werk des jungen Hans Brüggemann angesehen (Bünsche 2005). Durch die nachträgliche Farbfassung und auch barocke Ergänzungen wie die Hände ist die eigentliche Qualität jedoch verunklärt. Benannt ist das Retabel nach seinem letzten Aufstellungsort, bevor es in das Museum kam: der Kapelle des Goschhofs in Eckernförde, einem Armenhaus, wo es im Zuge der 'Reformation um 1541 Aufstellung fand. Dabei ging der originale Gesprengeaufsatz verloren, als das Retabel der kleineren Goschhof-Kapelle angepasst wurde. Im 17. Jahrhundert wurde das Retabel erneut umgearbeitet: Erst jetzt wurden die Figuren farbig gefasst und vergoldet, die Flügel übermalt. Hier sind nun Zitate aus dem biblischen Hohelied und der Offenbarung zu lesen. Im Sinne Luthers erhält das Wort Gottes Gewicht, entsprechend viel Raum nimmt die Schrift ein. Die Wappen verweisen auf die Stifterfamilie von Ahlefeld. Literatur:
Inventarnummer: AB11 alte Inventarnummer: A.B.11 Signatur: Inschrift Wo: Linker Flügel oben (Innenseite) Was: H. Oberst. leüdtnandt CLAVS. V. ALEFELDT AVF GELTING CANT. 5. Mein freund kömme in seianen garten und esse seiner edlen früchten Signatur: Inschrift Wo: Llinker Flügel unten (Innenseite) Was: CANT. 8. o, das ich dich, mein bruder, der du meiner Mutter Brüste säugest, draussen fünde, und ich dich küssen müße, das mich Niemand hönete. ich wolte dich führen und in meiner Mutter Haus bringen, da du mich lehren soltest, da wolt ich dich träncken mit gemachtem wein und mit dem Most deiner Granatöpffel. Signatur: Inschrift Wo: Rechter Flügel oben (Innenseite) Was: F. HEILWICH V. ALEFELDT GEBOREN RANZAVIN VON PODTLODS CANT. 5. Ich komme meine Schwester libe Braudt in meinen Garten. Ich habe meinen Mirrhen sampt meinen Wurtzen abgebrochen. ich habe meines Seims sampt meinem Honige gessen. Ich habe meines weines sampt meiner Milch getrunken esset meine liben unndt trincket meine freundt und werdet truncken Signatur: Inschrift Wo: Rechter Flügel unten (Innenseite) Was: Apoc 3 Sihe Ich stehe vor die thür unnd klopfte an so Jemand meine stimme hören wird und die thür auf thun Zu dem werde ich eingehen und das abendmahl mit im halten und er mit mir Fotograf: C. Dannenberg Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
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