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Haube

Objektbezeichnung:Kopfbedeckung
erweiterte Objektbezeichnung:Haube
Sachgruppe:Kopfbedeckung (Frauenkleidung)
Datierung:Mitte 19. Jahrhundert
Maße:Gesamt: Höhe: 14 cm; Breite: 17 cm
Material:Satin
Tüllspitze (Maschinenspitze?)
Seide (vermutlich Seidentaft )
Technik:gewebt
handgenäht
- Haube aus weißem Baumwolltüll, Besatz aus gemusterter Tüllspitze
- rosa Satin als Durchzugsbänder
- seitlich je ein rosafarbenes Seidenband (Taft) zum Binden unter dem Kinn
- an der rechten Seite wird das Band durch mehrfache Schlaufen zu einer Art Blüte, an der linken Seite Blütenform aus Schlaufen auf Papierunterlage (erkennbare Buchstaben "pievogtei - nachdem die Wittwe Frederike, geb. B. unfähig erklärt war - alten und ders - Schaafstedt")
- an der hinteren Kante einfache Baumwollkordel zum Anpassen an Kopfgröße

Der sog. "weiße Ausputz" war ein bedeutender modischer Faktor und erlangte nach 1815 mit der Restauration neue Bedeutung: Kragen, Chemisetten, Manschetten und Häubchen demonstrierten in Blütenweiß die Sauberkeit und den Ordnungssinn der bürgerlichen Frau des Biedermeier. Erstmals nahmen auch breitere Schichten an der Mode teil. Mit Weißzeug konnte Abgetragenes kaschiert oder modernisiert werden.
Zu einer weiteren Verbreitung hat in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch die maschinelle Fertigung von Spitzen beigetragen. Vor allem die Erfindung der sog. Bobinetmaschine (1808 bzw. 1814 durch John Leavers) ermöglichte die Erzeugung von gemusterten Tüllen. Die Weiterentwicklung durch die Verbindung mit dem Jacquardapparat in den Jahren 1839 bis 1841 ermöglichte dann die vollkommen maschinelle Herstellung von reich gemusterten Spitzen.

Inventarnummer: 1986-84.5

Fotograf: Sönke Ehlert

Abbildungsrechte: Museum Langes Tannen