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Pfeifenkopf

Objektbezeichnung:Pfeifenkopf
erweiterte Objektbezeichnung:Reservistenpfeife
Sachgruppe:Rauchutensilien
Hersteller:Unbekannt
Ort:Haguenau
Datierung:1895
Maße:H: 18 cm, B: 6 cm, T: 6 cm
Material:Porzellan
Silber
Technik:handgemalt
Ein Pfeifenkopf aus weißem Porzellan mit silbernen Beschlägen. Inschrift auf der Rückseite: Andenk. a.m. Dienstz. b.d. 7 Comp Inf. Rgt. No 137. Hagenau. 93/95. Der Pfeifenkopf mit fünf polychromen militärischen Szenen und Sprüchen verziert (v. o n. u, v. li. n. re.):
1. Ein nackter Mann steht vor einer Messlatte und wird von zwei Soldaten gemessen. Darüber: Brauchbar Zur Infanterie.
2. Ein marschierender Soldat wird von seinem Vorgesetzten gerügt, im Hintergrund Soldaten in einer Reihe stehend. Darüber: Langsamer Schritt fällt mir schwer, ach wen ich doch wieder beim Liebchen wär. Darunter Res. Dotzm.
3. Soldat in Gefängniszelle sitzend. Darüber: Bei Wasser u. Brod geht man nicht todt.
4. Soldat vor Wachhäuschen stehend, vor ihm salutiert ein Soldat. Darüber: Halt! Wer da/ Ronde ist da.
5. Soldat erhält ein kleines Paket, das ihm eine Frau aus einem geöffneten Fenster herunter reicht. Darüber: Nachdem sich Herz u. Mund that haben mußs der Magen auch was haben.
Zentrales Bild auf der Vorderseite: Soldat steht unter einem Trophäenbündel mit gekreuzten Gewehren, der Fahne des Deutschen Reiches und Trommel. Darüber ein Spruchband: Hoch lebe die Infanterie. Im Hintergrund eine Landschaft mit Stadtansicht.
In der Zeit des Deutschen Kaiserreiches war es üblich, dass sich Soldaten nach ihrem aktiven Militärdienst eine Reservistenpfeife als individuelles Erinnerungsstück anfertigen ließen. Soldaten genossen zu dieser Zeit im Volk ein großes Ansehen. Individuell gestaltete Reservistika dienten als Ausdruck der Vaterlandsliebe und des Stolzes über den geleisteten Armeedienst. Teller, Gläser, Pfeife oder Krüge trugen den Namen des Reservisten, Dienstzeit und ??ort, Bezeichnung der Einheit sowie militärische Szenen und Sprüche.
Dieser Pfeifenkopf stammt von einem Reservisten, der 1893-1895 seinen Militärdienst bei dem 2. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 137 in Hagenau leistete. Zwischen 1871 und 1920 war der Kreis Hagenau ein deutscher Landkreis im Unterelsaß, seit dem Versailler Vertrag von 1920 wieder Arrondissement Haguenau.

Inventarnummer: A-1315

Signatur: beschriftet (Pfeifenkopf: Andenk. a.m. Dienstz. b.d. 7 Comp Inf. Rgt. No 137. Hagenau. 93/95)

Abbildungsrechte: Industriemuseum Elmshorn