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KAISEREIN EUGÉNIE VON FRANKREICH

Objektbezeichnung:Bild
erweiterte Objektbezeichnung:Malerei des Hofstaates der Kaiserin Eugénie
Sachgruppe:Haar- und Bartpflege
Hersteller:Winterhalter, F.
Ort:unbekannt
Datierung:2. Drittel 19. Jahrhundert
Maße:H: 45 cm, B: 36 cm
Material:Leinen
Technik:Öl (Original Öl, Nachdruck)
Im Zweiten Kaiserreich (1852-70) regierte in Frankreich Kaiser Napoleon III. Seine Ehefrau und Mittelpunkt der Hofgesellschaft war Kaiserin Eugénie. Der Porträtmaler Franz Xaver Winterhalter malte sie im Kreis ihrer Hofdamen 1855. Hier die Beschreibung der von den Hofdamen getragenen Frisur(en): (Eugénie galt zu dieser Zeit als Paradebeispiel höfischer Mode). Gemeinsam ist allen Frisuren, dass das glatte Haar in der Mitte gescheitelt und großflächig, die Ohren bedeckend, in einem sanften Bogen nach hinten geführt wird, wo es in einem tief sitzenden Chignon endet. Eine stärkere Betonung der Seitenpartien wird durch die langen Stocklocken, auch Schillerlocken genannt, erreicht. Diese Frisurenelemente sind aus dem Biedermeier übernommen. Sie werden in der neuen Zeit (Historismus) seltener und tauchen nur noch als einzelne Locken auf. Sie lösen sich aus dem Chignon und fallen auf die Schulter. Verziert werden die Frisuren mit farbigen Schleifen und Spitzenschleiern. Letztere sind der spanischen Mantilla entlehnt, welche die Kaiserin wohl aus ihrer Heimat mit nach Frankreich brachte. - Die aus Musselin, Seide und Organdy bestehenden Kleider sind durch ihre enorme Stofffülle geprägt. Die Weite wird durch den Reifrock (Krinoline) und zahlreiche Unterröcke hervorgerufen. Mitte der 1850er Jahre wird als Ersatz für die schweren Stäbe aus Fischbein ein leichtes Gerüst aus Stahl erfunden. Es ist leicht(er) zu handhaben und die Stoffmassen der übereinander getragenen Röcke läßt sich reduzieren. - Die Schultern werden von dem langgezogenen Ausschnitt freigelassen, das bleiche Décolleté ist sparsam geschmückt. Um so üppiger fallen der Armschmuck und die Dekoration der Kleider mit Volants, Spitzen, Rüschen und Blumenbuketts aus. Die in die Breite gehenden Frisuren, die eine ovale Gesichtsform betonen, wiederholen die weit ausladende Bewegung der Krinoline. - Dieses Erscheinungsbild weist Parallelen zur Mode im Barock auf. Auch damals wurde eine füllige und lockige Chignonfrisur zum weiten Rock getragen. Daher wird die Zeit nach 1850 gern als Neubarock bezeichnet.

Inventarnummer: BB24

Signatur: keine Signatur

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum