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Krawall! Unruhige Zeiten 1840-2010

Ab dem: 10.10.2010
Bis zum: 01.05.2014
Veranstalter:Volkskunde Museum Schleswig
AnschriftHesterberg
24837 Schleswig
Die zweite polizeigeschichtliche Sonderausstellung des Volkskunde Museums zeigt die unruhigen Momente der schleswig-holsteinischen Geschichte.

Pierers Universal-Lexikon von 1860 definierte „Krawall“ als eine „mit Lärmen, Demoliren etc. verbundene politische Demonstration (meistens nur der niedersten Volksschichten) von größerem Umfang.“ Die Sonderausstellung im Volkskunde Museum zeigt, dass solche Auseinandersetzungen auf der Straße historisch keineswegs auf die großen städtischen Ballungsgebiete jenseits der Elbe beschränkt blieben, sondern dass auch das ländlich geprägte Schleswig-Holstein in den vergangenen 170 Jahren immer wieder von Krawallen erschüttert wurde.

Oft ging es dabei um überregionale Konflikte – etwa beim Kapp-Putsch von 1920, während der Studentenbewegung der 1968er Jahre oder später bei den Auseinandersetzungen um Atomkraftwerke oder die Wehrmachtsausstellung. Aufbegehrende und randalierende „Halbstarke“ gab es in den 1950er Jahren überall in Deutschland, und gewaltbereitete „Hooligans“ sind sogar ein europaweites Problem des Fußballs.
Genauso gab es aber auch spezifisch schleswig-holsteinische Spannungen und Krawalle. Exemplarisch greift die Ausstellung den „Husumer Butterkrieg“ von 1848 und die Landvolkbewegung heraus. Die in Dithmarschen entstandene Bewegung um den „Bauerngeneral“ Claus Heim forderte in den 1920er Jahren Staatsmacht und Republik durch Steuerboykott, Großdemonstrationen und passiven Widerstand heraus, teilweise ging man bis zum Terrorismus.

Mit Originalobjekten aus den polizeigeschichtlichen und den allgemeinen Museumsbeständen dokumentiert die Ausstellung die Zeitumstände der Konflikte sowie Ausrüstung und Bewaffnung von Polizei und Demonstranten. Hinzu kommen ausgewählte Leihgaben sowie historische Film- und Tondokumente.
April-Okt. tgl. 10-18, Nov.-März di-fr 10-16, sa-so 10-17, Schulklassen unter Führung ab 9 Uhr