"Kanonendonner hören wir schon", schreibt Otto Graf zu Rantzau am 16. August 1914 begeistert von der Westfront. Wie er zogen im Sommer 1914 zahlreiche Schleswig-Holsteiner in den Ersten Weltkrieg, einige euphorisch, andere ängstlich oder ablehnend. Für die betroffenen Menschen bedeutete dieser Krieg eine nie dagewesene Ausnahmesituation, die sie millionenfach in Briefen, Tagebüchern und anderen privaten Aufzeichnungen thematisierten.

Auf über fünfhundert Regalmetern verwahrt das Landesarchiv Nachlässe von Schleswig-Holsteinern. Viele von ihnen haben den Ersten Weltkrieg erlebt, als Soldaten an der Front oder als Angehörige in der Heimat. Mit diesem Material werden die Kriegserlebnisse aus der Innenperspektive nachgezeichnet: Berichte vom Alltag an der Front, über Unterkunft und Verpflegung, bis hin zur Konfrontation mit Verwundung und Tod. Die Antwortschreiben von Eltern, Freunden und Ehefrauen zeugen ebenso von einer Lebenswelt, die im Umbruch begriffen ist.

Die Ausstellung schafft anhand dieser Schriftzeugnisse, ergänzt durch Fotos, Skizzen, Landkarten und Orden, ein umfangreiches Gesamtbild vom Beginn des Krieges 1914 bis zur deutschen Niederlage 1918.

Lesesaal: mo-fr 8.30-17