Vor mehr als 2 Millionen Jahren nahmen unsere steinzeitlichen Vorfahren Fleisch in ihren Speiseplan auf, Fleisch gilt als Motor unserer Evolution und wichtiger Energielieferant. Wenn auch archäologisch bislang nur schwer nachzuweisen, so trugen vermutlich nicht viel später auch Fische wesentlich zum Nahrungsspektrum bei. So waren die Jagd und der Fischfang über viele Jahrhunderttausende hinweg unverzichtbarer Bestandteil menschlichen Lebens. Sie waren dies immer noch, als der moderne Mensch während der letzten Eiszeit Europa für sich erschloss, und blieben es hier bis zur Etablierung von Ackerbau und Viehhaltung, die sich erst in den letzten 8000 Jahren sukzessive vollzog.

In einer spannenden Sonderausstellung, die gemeinsam vom Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) und dem Archäologischen Landesmuseum organisiert wird, verdeutlichen materialgetreue und funktionstüchtige Rekonstruktionen und Modelle den technischen Erfindungsreichtum der steinzeitlichen Jäger, Fischer und Fallensteller. Die beiden Experimentalarchäologen Harm Paulsen und Dr. Ulrich Stodiek zeichnen anhand von Repliken und Rohstoffen in Verbindung mit Audiotexten und Filmen ein lebendiges Bild von Jagd- und Fischfang in der Vorgeschichte. Insbesondere die über 250 Nachbauten tragen durch ihre Anschaulichkeit zum Verständnis der Thematik bei, denn im archäologischen Befund sind Jagdwaffen und Fallen selten bis nie vollständig erhalten geblieben.

In einer bislang in dieser Weise noch nicht präsentierten Zusammenschau bereichert diese Ausstellung den archäologischen Fundbestand und ist sowohl für den Laien als auch den Wissenschaftler geeignet.

April-Okt. mo-fr 10-17, sa-so 10-18
Nov.-März di-fr 10-16, sa-so 10-17
24./25./31.12. geschlossen
Schulklassen unter Führung ab 9 Uhr