Die Meierei des Freilichtmuseums hat für die Besucher als Gastronomiestandort innerhalb des großen Geländes eine ganz besondere Bedeutung. Hier kann man bei Kaffee und Kuchen Pause machen, Milch und Milchprodukte konsumieren. Nicht geringer ist die Bedeutung der Meierei als herausragendes Objekt der Schleswig-Holsteinischen Agrar- und Wirtschaftsgeschichte, handelt es sich doch um die älteste genossenschaftlich betriebene Meierei des Landes. Hier taten sich zum ersten Mal Bauern zusammen, um nicht mehr eigenständig auf ihrem Hof und in traditioneller Weise ihre eigene Milch zu Butter und Käse für den Markt weiter zu verarbeiten, sondern diese Weiterverarbeitung des Rohstoffs Milch zum Endprodukt aus der Hand zu geben. Dieser Schritt ist epochemachend für die Entwicklung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens und für die Technisierung und spätere Industrialisierung der Lebensmittelproduktion, ohne die Bevölkerungszunahme und Städtewachstum um 1900 nicht möglich gewesen wären.

Nach mehrjähriger Überarbeitung wird, als ein Höhepunkt der Saison 2016, die Meierei des Freilichtmuseums am 17. Juli im neuen Format wiedereröffnet. Mit der neu konzipierten Dauerausstellung „Von Schleudermilch und Lederkäse. Eine schleswig-holsteinische Meiereigeschichte“ wird das LMV das einzige Freilichtmuseum in Deutschland sein, dass über eine Meierei verfügt, mit deren Hilfe die wichtige agrar-, wirtschafts- und ernährungsgeschichtliche Zäsur niedrigschwellig und nicht zuletzt mit kulinarischem Genuss präsentiert werden kann.

April-Okt. tgl. 9-18, Nov.-März so und feiertags 11-16