Johann Georg Paul Mohr
Ein Landschaftsmaler aus Bordesholm
Die Heimatsammlung im Kultur- und Verschönerungsverein Bordesholmer Land e.V. stellt in ihrer ersten Ausstellung des Jahres 2016 das Leben und Werk des Bordesholmer Landschaftsmalers Johann Georg Paul Mohr (1808-1843) vor. Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, dem 16. März, um 17 Uhr, in den Räumen der Heimatsammlung im Klosterstift. Sie wird bis zum 12. Juni 2016 jeweils am Sonnabend und Sonntag in der Zeit von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen sein.
Der Bordesholmer Johann Paul Mohr ist ein bedeutender Landschaftsmaler der Romantik. Als Sohn des Schlachters Georg Mohr wurde er am 16.6.1808 in der Wildhofstraße – schräg gegenüber dem Pastorat – geboren. Er besuchte die damals in der Kirchhofsallee gelegene Schule und wurde 1824 von Pastor Jacob Göttsche konfirmiert. Der war es auch, der das Talent des Jungen, der eigentlich wie sein Vater Schlachter hätte werden sollen, erkannte und förderte. Mohr ging bei einem Dekorationsmaler in Hamburg in die Lehre und wanderte 1830 nach Dresden, um sich an der dortigen Kunstakademie weiter zu bilden. Nach einem Aufenthalt in München 1831 folgte das Studium an der Kunstakademie in Kopenhagen, wo er bis 1836 blieb. Danach siedelte Mohr nach München über und unternahm von dort aus verschiedene Studienreisen in die Alpen. So ist es nicht verwunderlich, dass viele seiner Werke alpenländische Motive zum Thema haben. Zwischendurch besuchte Mohr immer wieder seinen Heimatort Bordesholm, wo er am 16.6.1840 auch Auguste Charlotte Christine Göttsche, eine Tochter des Pastors Jacob Göttsche, in der Klosterkirche heiratete. Schon bald nach der Rückkehr nach München begann der Landschaftsmaler zu kränkeln. Er starb nach längerem Siechtum am 7.9.1843 gerade einmal 35 Jahre alt vermutlich an Tuberkulose.
Anlass der Ausstellung ist Mohrs Gemälde „Baumlandschaft mit Rindern auf dem Weg zur Tränke“. Es wurde von der Landesbibliothek Kiel aus Privatbesitz erworben und von der Fielmann AG finanziert. Das Original wird in der Ausstellung zu besichtigen sein und danach als Leihgabe seinen Platz im Bordesholmer Rathaus finden. Weitere Bilder werden als Fotografie zu sehen sein: Das Inntal bei Kufstein in Tirol, Waldkette an der Seeländischen Küste, Ein Tal in Welschtirol, Norwegische Küstenlandschaft, Ansichten einer Kirche mit Bauernhöfen, Partie am Kellersee sowie als Blickfang das einzige Gemälde aus Mohrs engerer Heimat, „Winterlandschaft bei Bordesholm“.
In der Ausstellung wird kurz der Lebenslauf von Johann Georg Paul Mohr dargestellt. Der Besucher erfährt ferner wie es in Bordesholm zur Zeit des Malers aussah. In einer Schauvitrine werden die Kirchenbücher (Originale) mit den Eintragungen über den Maler wie Auszug aus dem Taufregister 1808, Konfirmationsregister 1824 und Heiratsregister 1840 ausgestellt. Ergänzt wird die Ausstellung mit Zitaten von Kunsthistorikern zu den Bildern des Malers.
In einer 56-seitigen Dokumentation, die zur Ausstellung erstellt und mit zahlreichen Gemälden von Mohr bebildert worden ist, werden ausführlich der Lebensweg und das Werk des Bordesholmer Malers gewürdigt.

Heimatsammlung und Gewölbekeller Sa-So 14 - 17 Uhr