Deutsch
Name des Museums
Titel des Bildes
Zurück zur Veranstaltungssuche  

Image

LÜBECKER LITERARISCHES COLLOQIUM: ANDREAS MAIER LESEN Die Sprache, das Ich und der liebe Gott

Ab dem: 28.05.2016
Um: 10:00Uhr
Bis zum: 29.05.2016
Veranstalter:Günter Grass-Haus
AnschriftGlockengießerstraße 21
23552 Lübeck
Raum:Seminarraum
Link zum Museum : http://www.guen[..]
Im Zentrum unserer Diskussionen werden die folgenden, als gelesen vorausgesetzten Werke des 1967 in Bad Nauheim geborenen Autors Andreas Maier stehen: Wäldchestag. Roman (2000), Ich. Frankfurter Poetikvorlesungen (2006) und Der Ort. Roman (2015).
Das endgültige Programm, Ergänzungen sind durchaus erwünscht, richtet sich nach den Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Weitere Informationen unter www.zkfl.de.

Um Anmeldung wird gebeten:
Tel.: 0451-707998-31 oder E-Mail: sekretariat(at)zkfl.uni-luebeck.de

Im Jahr 2000 betrat Andreas Maier mit dem sofort preisgekrönten Roman Wäldchestag die Literaturbetriebsbühne. Hubert Spiegel schrieb dazu in der FAZ: »Kein anderer Debütant hat in diesem Jahr mit soviel Selbstbewußtsein und sowenig Respekt vor großen Vorgängern die literarische Szene betreten wie Andreas Maier. Keiner hat mehr gewagt und mehr erreicht. (...) Der Debütant hat aus vielen Anleihen etwas unverwechselbar Eigenes gemacht: einen Roman, dessen Beschreibungskunst zum Witzigsten gehört, was die deutsche Literatur seit langem hervorgebracht hat.«

Seitdem sind bereits sieben weitere bemerkenswerte Romanedes 1967 in Bad Nauheim geborenen Autors erschienen (Klausen, Kirillow, Sanssouci, um nur drei zu nennen), darüber hinaus zwei Bände mit Kolumnen (Onkel J. und Mein Jahr ohne Udo Jürgens) sowieseine Frankfurter Poetikvorlesungen unter dem für Maiers Schreibarbeitseit 2006wegweisenden Titel Ich: "Es ist egal, ob ich von meinen Büchern, vom lieben Gott, von den Menschen, dem Kindergarten oder dem Literaturbetrieb rede, denn in all dem entdecke ich immer dieselbe Logik, das Ich, die Welt und Gott, die Wahrheit einerseits, und die Menschen andererseits, das Ich in der Mitte, die Menschen drumherum, und um alles Gott. Man könnte diese Grundstruktur vielleicht auch genausogut in nichtreligiöser Sprache ausdrücken, aber das wäre komplizierter, der liebe Gott macht es mir da einfacher, dafür danke ich ihm."

Am Neuanfang der laufenden Produktion stand das Wort "Ortsumgehung": "Der Ort, die Straße, das Haus, das Zimmer, neulich sagte ich mir, Du nimmst jetzt alles, deine Heimat, die ganze Wetterau, deine Familie, deine Geschichte zwischen Grabsteinen und Steinbrüchen, setzt dich in das Zimmer deines Onkels und machst daraus dein letztes Werk, ein Werk, das du so lange weiterschreibst, bis du tot bist, und dieses Werk wirst du Ortsumgehung nennen".

So beginnt Andreas Maiers bislang letzter Roman aus dem Jahr 2015. Gedacht, getan. Eines der faszinierendsten Erinnerungsbuch-Projekte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, ein mitDas Zimmer (2010) eingeleitetes Lebens-, Liebes- und Leseabenteuer der bewegenden Art, wird fortgeschrieben.

Ziel unserer Lektüren ist es, die ästhetischen Spielregeln der Maier’schen Sprachkunstwerke möglichst genau herauszuarbeiten. Doch am Ende steht im besten Fall das Primäre. Geplant ist deshalb, dass der Autor uns am 29. Mai ab 15 Uhr zum krönenden Abschluss des Seminars ausgewählte Passagen aus seinenTextenvorliest.

Eintritt frei
Jan.-März di-so 11-17 Uhr
April-Dez. tgl. 10-17 Uhr