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SCHRÖPFSCHNÄPPER

Objektbezeichnung:Schröpfschnäpper
erweiterte Objektbezeichnung:"Scarificateur"
Sachgruppe:Haar- und Bartpflege
Medizin
Hersteller:unbekannt
Ort:unbekannt
Datierung:2. Viertel 19. Jahrhundert
Maße:H: 5 cm, B: 4 cm, L: 6,1 cm (seitlich)
Material:Messing
Eisen
Technik:gestanzt
geformt
gebohrt
geschraubt
Schröpfschnäpper dienten der Veneneröffnung. Der Arzt hoffte, durch das Herstellen des Gleichgewichts der Körpersäfte (humoralpathologische Theorie aus der Antike) die Genesung des Patienten einzuleiten. Die zwölf Messerchen auf der rechten Seite (Abbild) wurden durch den (oxidierten) Spann-Hebel auf der linken Seite in "Schussposition" gedrückt (Spannen der Feder). Der Drehmechanismus links dahinter bestimmte durch Drehung die Schneidetiefe. Der Druckknopf oben sorgte für die Lösung der Spannfeder. - Da mit solch einem Instrument die Vene allein nicht getroffen wird, gebrauchte der Bader oder der Wundarzt es an den verschiedensten Stellen des Köpers. Die Haut musste nur genügend Äderchen oder Kapillaren aufweisen. Die zwölf Schnitte sorgten schon für genügend Blutfluss. Im Regelfall werden Schröpfschnäpper dem frühen 18. und besonders dem 19.Jahrhundert zugeordnet. Einzelne Bader dürften diese oder ähnliche Instrumente bis um die Jahrhundertwende benutzt haben. - Eine zweite frühe Datierung neben Caxton (1474) geht auf den Franzosen AMBROISE PARÉ zurück. Es werden 1585 nach Angaben mehrerer Autoren Schröpfschnäpper erwähnt, die "18 scharf schneidende Rädchen, die durch eine aufgezogene Feder bewegt werden (...) und 18 Wunden auf einmal, bei geringem Schmerz hinterlassen". Das Gerät heißt "Scarificateur" und ist im Aufbau und in der Funktionsweise des Schnäppers trotz geringer Formveränderungen weitestgehend gleich geblieben. Zum Schröpfen gehört auch der Schröpfkopf oder das Schröpfglas (Siehe Med57 und Med59).

Inventarnummer: Med51

Signatur: unsigniert

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum