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Kerzenziehtisch

Objektbezeichnung:Kerzenziehtisch
erweiterte Objektbezeichnung:Kerzenziehtisch aus Eiderstedt
Sachgruppe:Kerzenzieher
Ort:Kotzenbüll
Datierung:Anfang 19. Jahrhundert
Maße:H: 74 cm, D: 87 cm
Material:Holz
Messing
Technik:geleimt
geschraubt
Auf dem Lande wurden Kerzen für den eigenen Bedarf selbst hergestellt. Als Ausgangsmaterial diente das beim Hausschlachten anfallende Fett. Es unterschied sich im Reinheitsgrat sehr stark. Fett, das viele andere organische Bestandteile enthielt, verminderte die Qualität der gewonnenen Kerzen: Diese blakten dann und stanken ("Unschlittkerzen"- Die Bezeichnung kommt von ahd. "slagten" - schlachten). - An dem runden Tisch hängen in seitlich angebrachten Schlitzen 9 Messingteller, welche je 15 Haken enthalten. An diese werden die Dochte gehängt. Maximal reichte dies für 135 Kerzen. - Jeweils ein Teller mit Dochten wird in einen Eimer mit erhitztem Fett getaucht und danach am Tisch abgehängt, damit das anhaftende Fett erstarrt. - So folgt um das Rund des Tisches herum ein Dochtteller nach dem anderen. - Durch wiederholtes Eintauchen nimmt die Dicke der Kerzen zu. - Der Arbeitstisch wurde für das Schlachten aus der Kammer geholt. - In unserer Museumsküche haben wir diesen durch einem Untersatz erhöht. - Eine Bauernfamilie deckte auf diese Weise ihren Winter- oder Jahresvorrat an Kerzen. Für besondere Feste mußte man teure Wachskerzen dazukaufen. - Das Alter des Tisches ist nicht belegt. Er kam 1914 von einem Hof in Kotzenbüll ins Museum.

Inventarnummer: AB 160

Abbildungsrechte: Museum der Landschaft Eiderstedt