Zingg gilt als der künstlerische Entdecker der sächsischen Landschaft, die er in hunderten von Zeichnungen und druckgraphischen Blättern festgehalten hat. Da er immer im gleichen Stil und in gleicher Technik arbeitete, lassen sich seine Blätter nur schwer datieren. Das vorliegende Blatt ist für die Zeichenweise Zinggs typisch. Während er den Vordergrund mit kräftigen Strichen anlegt, wird die Linienführung zum Hintergrund hin immer zarter und feiner. Effektvoll kombiniert er eine malerische Lichtführung mit der genau wiedergegebenen Topographie. Das Hell-Dunkel des Vordergrundes setzt er gegen einen lichteren Hintergrund und verleiht so der Darstellung räumliche Tiefe. Chodowiecki hat überliefert, dass Zingg vor der Natur mit Bleistift die Umrisse in ein Album zeichnete, um sie dann im Atelier mit Feder und Tusche nachzuarbeiten.

Literatur:

• Jensen, Jens Christian (Hrsg.): 150 Handzeichnungen und Aquarelle aus fünf Jahrhunderten. aus der Kunsthalle zu Kiel und des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins; Ausstellung: KH Kiel 21.10. - 2.12.1990, Museum Morsbroich Leverkusen 1.5. - 30.6.1991, Kiel: Kunsthalle zu Kiel, 1990
• Dose, Franz (Hrsg.): Aquarelle und Handzeichnungen in der Kieler Kupferstichsammlung, Kiel, 1894

Inventarnummer: AB.Hz. 92

Signatur: bezeichnet (a.d. Papierunterlage r. (v. fremder Hand): A.Zingg.fc.)

Abbildungsrechte: Kunsthalle zu Kiel

Ikonographie:

Stadt, Stadtansicht (Vedute)