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Venus

Objektbezeichnung:Skulptur
erweiterte Objektbezeichnung:Statue
Sachgruppe:Skulpturen
Künstler:
Norddeutsche oder flämische Werkstatt
Hersteller:
Flämisch/ Deutsche Schule
Datierung:1. Hälfte 18. Jahrhundert
Maße:Gesamt: Höhe: 61 cm; Breite: 21 cm (Sockel); Tiefe: 25 cm (Sockel)
Material:Alabaster
Stil:Barock
Barockzeit
Barockzeitalter
Sammlung:Skulpturensammlung
Pendant zu:Adonis
Die Alabaster-Skulptur einer weiblichen Jägerin geht wie ihr Pendant, die Figur des ruhenden Jägers oder Adonis', auf ein Vorbild des französischen Bildhauers Nicolas Coustou (1658 -1733) zurück, die Marmorskulptur Jagd-Nymphe von 1710, die dieser ursprünglich für das Schloss von Marly schuf (heute im Louvre, "Nymphe au carquois ou Nymphe de la chasse"). Gegenüber dem Vorbild von Coustou ist die Skulptur seitenverkehrt, was für die Vermittlung durch einen Stich spricht.
Dem Vorbild entsprechend wird die Jägerin von einem kleinen Amor begleitet, was die Deutung als Venus, in der Verkleidung der Diana, nahe legt. Typisch für die Jagdgöttin Diana ist der mit Pfeilen gefüllt Köcher und der Reif am linken Arm. Wie bei der Pendantfigur des Adonis sind auch hier das Sitzmotiv und der zur Seite gewandte Kopf eng entlehnt, wodurch sich beide Figuren aufeinander beziehen. Auch das antikisierende Manteltuch der ansonsten unbekleideten Figur entspricht dem Vorbild von Coustou.

Vor allem die Figur des männlichen Jägers (vergl. Inv.-Nr. 1966-307) legt nahe, das Gottorfer Figurenpaar als Adonis und Venus zu deuten, ein berühmtes Liebespaar der Antike. Der Überlieferung nach war Adonis so schön, dass sich selbst Venus in ihn verliebt. Zum jungen Mann herangewachsen, wird Adonis auf der Jagd von einem Eber getötet (nach anderen Quellen durch den eifersüchtigen Mars in Gestalt eines Ebers). Über den Verlust untröstlich, lässt Venus aus seinem Blut eine Blume sprießen, das Adonisröschen. Seitdem verbringt Adonis einen Teil des Jahres in der Unterwelt und den anderen Teil als Blume im Reich der Lebenden.

Der Bildhauer der Gottorfer Gruppe wird im Umkreis von Gabriel Grupello (1644-1730) vermutet, der aus Ostflandern stammt und seine Ausbildung bei Artus Quellinus in Antwerpen erhielt, der für den Gottorfer Hof tätig war.
Ursprünglich befand sich die Figurengruppe im Gut Rantzau bei Plön.

Inventarnummer: 1966-306
alte Inventarnummer: 1966/306

Fotograf: C. Dannenberg

Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf


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