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Hortus medicus der Universität

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Lohse, Adolf
Datierung:um 1865
Maße:Bildmaß: Höhe: 33 cm; Breite: 45 cm
Rahmenmaß: Höhe: 39,5 cm; Breite: 51,5 cm; Tiefe: 2,5 cm
Material:Pappe
Technik:Öl
Gemälde "Hortus medicus der Universität" des Künstlers Adolf Lohse (* 31. Juli 1829, Hamburg - † 23. April 1907, Kiel), Öl auf Leinwand. Lohse übermittelt hier die baulichen Zustände auf dem Areal der alten Universität, vormals des Franziskanerklosters (seit 1550 Heiligengeistkirche). Fachwerkbauten, ein- und zweigeschossig, z. T. mit angesetzten Taubenhäusern, angebauten Holzschuppen, Bretterzäunen, Holzstapeln, herumliegenden Gerätschaften, Wäsche an der Leine zwischen Baum und Wäschepfahl, zwei Knaben auf einem Baumstamm neben dem Brunnen mit Schutzgitter im Hof, frei herumlaufende Hühner im Hof und Tauben auf dem Dach - das sind die perfekten Zutaten für dieses beschauliche Idyll. Ein Mann auf einer Leiter macht sich am Haus zu schaffen, während seine Frau auf dem Dach des niedrigen Anbaus steht. Dieses sehr private Idyll mitten im Herzen des Kieler Altstadtkerns - im Hintergrund sind Stadthäuser wohl in Richtung Kleiner Kiel zu erkennen - konnte sich seit dem 17. Jh. so entwickeln, weil der Botanische, ursprünglich für die medizinische Fakultät gedachte Garten jahrhundertelang an private Nutzer vermietet wurde, bis in das 19. Jahrhundert hinein. Die vornehme akademische Bezeichnung "Hortus medicus" war mehr oder weniger ein Etikettenschwindel bzw. nur eine Erinnerung an seine merkwürdige Geschichte, denn das Gelände war "wegen seiner tiefen, kalten, nassen und schattichen" Lage wenig geeignet, hier medizinisch interessante, exotische Pflanzen zu züchten. Für Treibhäuser fehlte schlicht das Geld. Auf einem "Parcellierungs-Plan von den Grundstücken der Universität am Klosterkirchhof zu Kiel" von etwa 1880, in den die projektierte Falckstraße schon eingetragen ist, kann man die genaue Lage des "Hortus medicus" erkennen: er reichte von der geplanten Falckstraße nach Osten bis an die Dänische Straße etwa in der Höhe der Bauflucht des Buchwaldtschen Hofes. Daneben lag der größere Konviktgarten, wie auf dem erwähnten Plan ersichtlich. Nach dem Licht, das aus Südwesten auf die Szene leuchtet, und der Lage der Baulichkeiten, wie ungefähr noch in dem "Parcellierungsplan" angegeben, zu urteilen, blicken wir in Lohses Bild nach Norden in Richtung Kleiner Kiel. Gerahmt ist das Bild in einen schlichten Holzrahmen.

Literatur:
  • Die Kieler Stadtansichten 1585 - 1900.
  • Alt-Kiel und die Kieler Landschaft. , 2.
  • Zur Baugeschichte und Topographie der ältesten Kieler Universitätsgebäude. (Nordelbingen : Beitr䧥 zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins, 39). (Seite: 74-76)

Inventarnummer: 1906-4
alte Inventarnummer: G 594; H 36; Kiel II Botanischer Garten 1

Signatur: signiert Wo: u. r. Was: A. Lohse

Signatur: Aufkleber Wo: verso Was: Schleswig-Holsteinische Landeshalle G Nr. 594

Fotograf: Sönke Ehlert

Abbildungsrechte: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung


Ikonographie:     Garten     Botanischer Garten (hortus botanicus)     Fachwerk     Geflügel (Hahn, Henne, Huhn etc.)     Bautätigkeiten     Kinder
Dargestellter Ort:Kiel