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Die drei guten Heiden: Hektor, Alexander der Große, Julius Caesar

Object type:Druckgrafik
Artist:
Hopfer, Daniel
Date:um 1519
Measures:B: 22,3 cm, H: 15,3 cm (Blatt)
Material:Papier
Technique:Radierung (Eisen)
Style:Renaissance
Daniel Hopfer griff die Folge der Neun Helden und neun Heldinnen (1516-19) von Hans Burgkmair auf, übernahm nur die Helden und arrangierte sie um. Er orientierte sich am Gedanken der Typenlehre und verbandt auf drei Blättern je drei Helden der heidnischen Antike, des jüdischen Alten Testaments (Josua, David, Judas Maccabäus) und des Christentums (Karl d.Gr., Artus, Gottfried von Bouillon) im Gespräch miteinander. Die erste literarische Quelle, die die Tugenden dieser Männer beschrieb, das Gedicht V?ux du Paon von Jacques de Longuyon aus dem Jahre 1312, wurde von nachfolgenden Literaten und Künstlern übernommen und erweitert. Als herausragende Tugend wurde der Heldenmut im Kampf angesehen. Anders als in Frankreich, wo vorwiegend die höfischen Kreise diese mutigen Helden verehrten, wurden sie in Deutschland als gerechte Gestalten auch zum Vorbild des Bürgers. Sie strahlen ritterlichen Heldenmut aus und standen dem ?kleinen Mann? als gerechte Fürsten und Vorbilder vor Augen. Der herrschaftliche Anspruch der Helden wird durch ihre Rüstung und Kleidung sowie ihre Wappenschilde unterstrichen. Hektor, der Sohn des Königs Priamos von Troja, steht mit bestimmender Geste den Anderen zugewandt Jacques de Longuyon rühmt ihn vor allem als Verteidiger seiner Heimat, fürsorglichen Mann und Vater, aber auch als Sieger über neunzehn Könige und hundert Feldherren und Edelmänner. Im Gegensatz zum griechischen Helden Achilles, der ihn vor den Mauern Trojas im Zweikampf bezwang, hatte Hektor Nachkommen, die den Fall von Troja überlebten und sein Geschlecht weiterführen konnten. Damit wurde er Begründer einer Dynastie, in die sich spätere Adelshäuser einreihen konnten. Alexander der Große ist, wie de Longuyon berichtet, der Sieger über den persischen König Darius und Eroberer des lasterhaften Babylon. Er eroberte fast die gesamte bekannte Welt und erlangte schon allein dadurch Vorbildcharakter für den Ritterstand. Darüber hinaus zeichnete er sich durch große Freigiebigkeit gegenüber seinen Getreuen aus. Caesar, der Eroberer von England und Nordafrika war ein ruhmreicher Feldherr, wurde vor allem aber als Gründer und Bewahrer der Zivilisation angesehen. Der Doppeladler in seinem Wappenschild verbindet den ersten Kaiser mit Kaiser Maximilian.

Lit: nach Melanie Kahl, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004.

Literature:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventory Number: A.B. 421

Signature: bezeichnet, mit Werkstattzeichen (o. l.: D.H)

Signature: bezeichnet (u. l.: 94; nachträglich, die 4 seitenverkehrt)

Signature: bezeichnet (oben: .DIE.DREI. GVOTEN. HAIDEN / HE CTOR. VO.DROI. GR OS.ALEXANDER IVLIUS / CESAR)


Iconographie:     
Hist. Person