Daniel Hopfer griff die Folge der Neun Helden und neun Heldinnen (1516-19) von Hans Burgkmair auf, übernahm nur die Helden und arrangierte sie um. Kaiser Karl der Große, der König über das Frankenreich und Sieger über die Sachsen, steht mit erhobenem Schwert frontal zum Betrachter, sein Wappenschild in der anderen Hand. Nach dem Gedicht V?ux du Paon von Jacques de Longuyon (1312), dem literarischen Vorbild für die Darstellungen der Neun Helden, wurde er zum Vorbild des weisen Gesetzgebers und zum Beschützer des christlichen Europa, weil er das Kaisertum erneuerte und den Frieden in seinem Reich bewahrte, während er die Heiden in Europa zurücktrieb oder missionierte. König Artus, der Herrscher von Britannien, besiegte einen Riesen und unterwarf mehrere Fürsten; doch vor allem seine Rolle als Begründer der Tafelrunde machte ihn zum Vorbild aller Ritter. Der Kreuzfahrer Gottfried von Bouillon, der am Ende seines Kreuzzuges König von Jerusalem wurde, bildet durch seine Profilstellung zusammen mit Hektor, dem ersten Helden, die Rahmung der Folge der neun tugendhaften Herrscher, die Hopfer auf drei grafische Blätter verteilt.

Lit: nach Melanie Kahl, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004.

Literature:

• Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventory Number: A.B. 432

Signature: bezeichnet, mit Werkstattzeichen (o. r.: D.H)

Signature: bezeichnet (u. l.: 114; nachträglich)

Signature: bezeichnet (oben: .DREI. .GVT. .CHRISTEN / C AESAR CAROLVS. KINIG.ARTVS. HEERCZOG.G OTF / RID)

Iconographie:

Hist. Person